Portugal 2016 - Das Resumeé

Das waren sie... 59 Tage Portugal. Knapp neun Wochen haben wir in Manuel's Heimat, meiner zweiten Heimat, verbracht. Wir haben viele Freunde und die gesamte Familie getroffen und wir haben Dinge erlebt, die wir nie geglaubt hätten zu erleben. Wir haben Portugal gesehen, wie wir es zuvor nie gesehen haben. Wir haben diesen Urlaub anders erlebt, Zeit gehabt, Ruhe gehabt und konnten total abschalten. Natürlich hatten wir Zeit, über alles nachzudenken. Daher hier mein eigenes Résumé von Portugal 2016:

HALEY

Haben wir die Lösung gefunden?

An diesem Wochenende, an dem ich diesen Text verfasse, ist es genau vier Wochen her, dass Haley aufgehört hat zu husten.

Seit über eineinhalb Jahren laufen wir zu bis zu 8 (!) Ärzten, in 3 (!) Ländern. Wir haben unendliche Tränen vergossen, wir haben tatsächlich gelidden. Doch eher ein Zufall brachte die Lösung. Es war aber keiner der 8 Ärzte, der uns die Lösung gab, sondern eigentlich fast Haley selber.
Wir waren leider an einem Punkt mit Haley angekommen, wo wir nicht wussten, was wir noch machen sollen. Zumal uns die Ärztin der TU München keine gute Hoffnung für die Zukunft mit Haley machte. Unsere Tierärztin hier in Portugal wollte uns, und vor allem Haley, erlösen. Sie bot uns an Haley zu nehmen, ihm ein richtiges Hundeleben auf Ihrem Hof mit andern Hunden zu geben, wo er husten und kotzen kann, ohne das es einen Menschen stört. So kam vor genau vier Wochen das Wochenende, in dem wir kurz davor waren, Haley abzugeben. Doch wir konnten nicht, wir nahmen uns eine Woche Auszeit (Motorradrundfahrt) und wie von Zauberhand hustete Haley seitdem nicht mehr. 
Grund war die Behandlung wegen seinem geknickten Schwanz. Er kam in die Fahrstuhltür und wurde behandelt. Das Mittel in der Spritze (5 an der Zahl) war die Lösung aller Probleme. Nun haben wir dieses Mittel in Tablettenform und seitdem hustet und kotzt Haley nicht mehr. Er ist nach über eineinhalb Jahren endlich unser Kind, wie es immer sein sollte.
Wir lieben Ihn und geben Ihn nie wieder her. Schon allein, und nur, deswegen war dieser Urlaub ein großer Erfolg.

FITNESS

DAS WAR'S WOHL?

Das Foto zeigt mich in meinem wohl letzten Fitnessstudio, was ich besuche. Eventuell, man sollte ja nie nie sagen. Aber in Sachen Fitness habe ich für mich selber in den neun Wochen etwas erkannt und gelernt: Man mag es, oder man mag es nicht.

Hier in Portugal habe ich es überhaupt nicht geschafft in diesem Fitnessstudio auch nur einen Hauch an Wohlsein zu finden. Mag es an der fehlenden Klimaanlage sein, oder an mir selber. Daher habe ich für mich entschieden, dass ich dieser Fitness-Sache in dem Rahmen, wie ich es bisher betrieben habe, nicht mehr fortzuführen.
Warum?
Es gibt mehrere Aspekte. Nummer Eins: Ich werde es für mich nie schaffen, wie ein Colton Haynes oder Martin Dörr auszusehen. Nummer Zwei: Ich besitze einfach nicht das Durchhaltevermögen dafür. Es tat sich einfach nichts in dem einen Jahr, als ich es betrieben habe. Nummer Drei: Mir fehlt es hundert Prozent an Selbstbewusstsein. Das braucht man dafür. Wer mir da was andres erzählt lügt einfach.
Zur sogenannten Motivation beobachtete (und beobachte noch weiterhin etwas) einige Fitnessmodels, wie Gerado Gabriel, Jeff Seid oder Nicolas Gomez. Letzteres ist und bleibt mein heimliches Idol, doch jeder von diesen Models hat einfach schon in frühen Jahren angefangen, und nicht wie ich, mit 40 Jahren.
Dann siehst Du all diese Fitnesstypen bei Instagram, Snapchat und Facebook und in den letzten Wochen habe ich für mich festgestellt: Wie selbstverliebt muss man sein, dann man sich jeden Tag (oft mehrmals am Tag!!!) halb nackt an diversen Plätzen weltweit selbst fotografiert, um möglichst viele "Likes" zu bekommen. Teilweise muss man jemanden dabei haben, der stets und ständig Dich filmt und fotographiert. Den typischen "Best Ugly Friend - BUF (Bester hässlicher Freund)". Ständig Posen, auch im Fitnessstudio, immer schön sein, was man oft nicht ist... Das ist mir einfach zu anstrengend, nervig und aufwendig.
Was hat das alles mit Fitness zu tun?
Diese Welt des Fitness ist zu 98% voll mit diesen selbstverliebten Menschen. Die Fitnesswelt ist für mich kein "gerader Weg", den man gehen kann. Man muss "abschalten" können im Studio, wenn Du als rothaariger dünner Kerl versuchst 80kg zu heben. Du musst die dämlichen Blicke überall ertragen oder dulden. Ich kann und konnte das nicht. Und ich will es nicht mehr. 

Ich nehme viel mit aus diesen Jahren. Von Steffi, von Peter Adeem, von Amelie, von Martin, von Alex, von Munir, von Domi, von der FIBO... von all den tausenden Einflüssen Tag täglich. Von all den unzähligen Möglichkeiten, Wegen und Richtungen aus dieser Welt. Ich werde aber das gesteckte Ziel niemals erreichen, was ich vor hatte. Ich pflege meinen Körper und achte mehr auf was ich wann esse. Ich habe so viel Input in dem Jahr bekommen, dass ich selbst oft nicht mehr wusste, was richtig ist und was nicht. Ich glaube sogar, dass alle, die mir so Ratschläge gaben und geben werden weiterhin, es selbst nicht wissen, was richtig ist und was nicht.

Mal sehen, ganz aufgeben werde ich es nicht. Aber so intensiv verfolgen wie bisher, das werde ich nicht mehr.

DAS DELIRIOUS-BUCH

WIRD ES EINE TRILOGIE?

Als ich etwa sechzehn oder siebzehn war, habe ich meine erste eigene Kurzgeschichte geschrieben. Es war eine kleine Fantasie-Geschichte um eine kleine Welt an Rande eines Baches. Ähnlich wie in dem Kino-Film "Epic" (Film-Trailer). Danach durfte ich für meinen eigenen Schulabschluss-Jahrgang das Heft entwerfen. Das wurde auch ein kleiner Roman mit Gedichten und Geschichten. Gleichzeitig führte ich ein Tagebuch, welches ich damals schon umwandelte in ein Roman. Dieser wuchs sogar bis zu 500 A4-Seiten an!
Nun hatte ich im Jahr 2015 einen Neustart gemacht. Eine Geschichte geschrieben, in der ein junger Mann sich in einen Musik-Star verliebt. Ich fing an zu schreiben und stehe aktuell gerade kurz davor, das erste Buch mit knapp 400 Seiten (Buch-Format) fertig zu stellen. Drei Probeleserinnen testen es gerade und im nächsten Jahr muss ich es noch einer Lektor unterziehen, denn ich möchte dieses Mal etwas mal wirklich beenden! Durchziehen! Ich bekomme viel Zuspruch in dieser Sache, auch wenn ich von Haus aus sehr pessimistisch bin, und ich oftmals an diesem Feedback zweifle, aber ich habe mir in den Kopf gesetzt alles für den "Erfolg" des Buches zu tun. 

Aus diesem Grund habe ich festgestellt, dass aus dem Buch "Delirious" mehrere Bücher werden. Traditionell werden es wohl drei Bücher und in Gedanken arbeite ich bereits an Teil Zwei. Es macht mir Spass, mich in diese "Scheinwelt" zu flüchten und teilweise meine eigenen Erlebnisse dort zu verarbeiten. Es macht Spass, Geschichten zu spannen mit plötzlichen Wendungen und das entsprechende Feedback zu bekommen. Welcher Schriftsteller will das nicht. Dieses Mal möchte ich nicht sagen: "Eventuell veröffentliche ich es!", sondern "Ich veröffentliche es!" - Basta.

 

Mehr über "DELIRIOUS" gibt es hier auf meiner Seite!

PORTUGAL

GEHEN WIR - ODER GEHEN WIR NICHT?

Portugal 2016 - 60 Tage in unserer zweiten Heimat. Zwei Monate am Stück in dem Land sein, was unsere Zukunft werden soll?
Wir waren immer maximal vier Wochen hier. Besuchten Manuel's Familie und sagten immer wieder: "Wir können uns vorstellen, hier her zu kommen!". Doch was wäre wenn? Das wollten wir diesmal klären. Uns Gedanken machen, ob wir es umsetzen können. Eigenes Leben mit Arbeit und Wohnung? Freunden und Familie? Hobbys und Freizeit?

Genug Zeit hatten wir uns konnten, Dank des Motorrads, auch alleine etwas erleben, was uns beiden gezeigt hat, dass wir immer noch glücklich sind. Egal wo wir sind.

Portugal ist definitiv eine zweite Option geworden. Wir gehen nicht sofort, aber wir werden gehen. Den Zeitpunkt lassen wir offen. Wir haben das Glück im Leben, dass wir nicht gezwungen sind, uns sofort zu entscheiden. Wir genießen unser Leben in München und unser Leben in Barcelos. Wir genießen zu wissen, dass wir jeder Zeit abbrechen können und her kommen können.

Portugal ist einfacher als Deutschland. Barcelos ist günstiger als München. Okay, es gibt wenig Städte in Europa, die teurer sind als München. Aber das Leben in Barcelos ist anders und irgendwie Lebenswerter als in München, zwischen all dem Streß, Pflichten und den teuren Dingen, egal ob Miete oder ein Kaffee für bald vier Euro. Ist es das, was wir im Leben wollen?

Wir gehen nicht einfach. Es muss alles passen und nach den neun Wochen hier haben wir eines erfahren und gelernt: Überlegt Euch gut was ihr macht. Das war der meiste Satz, den wir in dieser oder etwas anderer Form gehört haben. Die Idee von einem eigenen Café haben wir bereits zu 90% begraben. Zu groß ist der Aufwand es zu eröffnen und danach zu betreiben. Das sehen und erleben wir hier vor Ort in fast jedem Lokal. Zumal wir auch nach Portugal kommen wollen, um zu leben, nicht zu arbeiten.

Einen kleinen Nebenjob mit einem Hobby gemischt (bei mir der des Schriftstellers?) und wir haben ein tolles Leben. Daher haben wir uns bisher entschieden, dass wir im Zwei-Jahres-Rhythmus diese Art Urlaub wiederholen und wenn dann alles plötzlich passt, können wir jederzeit unsere Zelte abbrechen und her kommen. Diesen Weg werden wir glaube gehen und ist für alle Seiten der beste Weg. Aber wer weiß was bis 2018 passiert?

FAZIT

DAS RéSUMÉ IST...

... wohl, dass wir bei unseren beiden Heimaten erstmal bleiben. Bei meiner Familie und meinen Freunden, unseren Freunden in München. Unserer guten Arbeit und dem aufregenden Leben dort.  Das wir auch in unserer zweiten Heimat Barcelos ein Nest suchen und es uns für später gut gehen lassen wollen. Wann das passiert, lassen wir offen. Es kann jedoch jeden Moment soweit sein.


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Kommentare: 2
  • #1

    Michel reike (Dienstag, 09 August 2016 00:17)

    Ein Traum es zu lesen. Und ich drücke euch alle Daumen für ein Leben in Barcelona oder in München. Ihr macht das richtige und das kommt vom Herzen.

  • #2

    Katja (Dienstag, 09 August 2016 07:26)

    Toll geschrieben! Ich freue mich sehr für Haley und Euch!
    Wenn ihr glücklich seid, ist es egal an welchem Ort der Welt ihr es seid!
    Dennoch drücke ich euch die Daumen für Barcelos.. In welcher Art auch immer ihr dann dann dort irgendwann mal leben werdet:-)